Die Kapelle von Sanluz
Der schmale Pfad windet sich langsam und sanft zwischen den uralten, knorrigen Olivenbäumen hinauf, kaum breiter als ein einzelner Schritt. Die Sonne steht tief am Himmel, wirft flaches, warmes Licht über die sanften Hügel und taucht die Landschaft in ein goldenes, friedvolles Glühen. In der Ferne ertönt das leise Läuten einer Glocke, zart und kaum hörbar, mehr im Herzen spürbar als in der Luft wahrnehmbar.
Ganz oben auf dem Hügel thront die kleine, schlichte Kapelle von Sanluz de Montarroyo, mit ihren Mauern aus hellem, warmem Sandstein und einem sanft abgerundeten Bogen aus rotem Ziegel, der von Wind und Zeit behutsam geglättet und weichgeschliffen wurde.
Zwischen den alten, abgenutzten Stufen wachsen ein paar wilde Kräuter, die sich trotzig ihren Platz erobert haben. Der sanfte Wind trägt den intensiven Duft von frischer, feuchter Erde mit sich, vermischt mit einem Hauch von etwas Vergangenem, das an eine längst verlorene Erinnerung erinnert und tief im Inneren berührt.
Drinnen herrscht eine angenehme Kühle, die den Raum auf eine beruhigende Weise durchdringt. Das Licht fällt sanft durch ein schmales Fenster und trifft auf den kalten Steinboden, als würde es dort etwas Vertrautes oder Verborgenes suchen, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Es gibt keinen Prunk und keinen Schmuck, nichts, was den Blick ablenkt – nur das leise Echo der Menschen, die hier vor vielen Jahrhunderten dasselbe taten: zur Ruhe kommen und still werden.
Manchmal ist genau das alles, was man braucht, um Frieden zu finden.
